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1. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 37

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Mitteleuropa. — Das Deutsche Reich. 37 Nitteleuropa. Überblick. Bestandteile. Mitteleuropa umfaßt das Deutsche Reich, Österreich- Ungarn, die Schweiz, das Großherzogtum Luxemburg, das Königreich Belgien und das Königreich der Niederlande (Holland). Es besteht also aus mehreren selbständigen Staaten. Die Bevölkerung ist zum weitaus größten Teile deutsch. Bodengestalt und Abdachung. Der Norden ist Tiefland (das Nord- deutsche, Holländische und Belgische Tiefland), die Mitte Mittelgebirgsland (die Deutschen Mittelgebirge), der südlichste Teil ist Hochgebirge (die Alpen). Demnach hat der Boden von Mitteleuropa einen stufenartigen Aufbau. Er dacht sich nach Norden ab. Dieser Bodengestaltung entspricht auch die Hauptrichtung der mitteleuro- peitschen Flüsse pou Süden nach Norden. Dorthin fließen Rhein, Ems, Weser, Elbe, Oder, Weichsel und Memel. Nur die Donau geht nach Osten. In welche Meere münden diese Flüsse? Der größte und wichtigste Staat Mitteleuropas ist das Deutsche Reich, unser Vaterland. Das Deutsche Reich. Geographische Lage. Das Deutsche Reich erstreckt sich von 471/2° bis fast 56° n. Br.; es gehört demnach der nördlichen gemäßigten Zone an. Seiner geographischen Länge nach dehnt es sich von 6° bis 23° östl. von Greenwich (grinitsch) aus; es fällt somit in das Gebiet der mitteleuropäischen Zeit. Diese wird bestimmt nach dem Meridian von Stargard = 15° östl. L. Verkehrslage und politische Grenzen. Deutschland liegt in der Mitte Europas; die größten und mächtigsten Staaten des Festlandes umklam- meru es; diese Grenzländer sind: im Osten das Kaisertum Mußland und das Kaisertum Osterreich, im Süden gleichfalls das Kaisertum Österreich, im Süd- westen die Schweiz, im Westen die Republik Frankreich und das Großherzogtum Luxemburg, im Nordwesten die Köniareiche Belgien und Holland und im Norden das Königreich Dänemark. Mit Rücksicht auf seine geographische Lage nennt man Deutschland das Herzland Europas. Günstig ist diese Lage für den Binnenverkehr, ungünstig dagegen im Kriegsfalle. Naturgrenzen. Das Deutsche Reich wird vom Kaisertum Österreich im Süden durch die Alpen, im Osten durch die Salzach, den Inn, den Böhmerwald, das Erzgebirge und die Sudeten geschieden. Im Norden sichern es die Nord- und Ostsee. Gegen Rußland, Frankreich, Belgien und Holland sind jedoch Deutschlands Grenzen (von den Vogesen abgesehen) völlig offen und bedürfen eines künstlichen Schutzes. Diesen gewähren zahlreiche Festungen längs der West- und Ostgrenze des Reiches. Deutschlands Grenzen sind nur teilweise von der Natur vorgezeichnet.

2. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 43

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 43 und nach Westen (gegen Württemberg) ist sie offen. An ihrem Nordrande zieht die Donau hin, Südbayerns größter Fhift. Bei Regensburg öffnet sich zwischen Jura und Bayerischem Wald eine breite Pforte gegen Norden, im Junta! gegen Süden. So ist die Hochebene ein wichtiges Durchgangsland des Verkehrs (Orient- Expreßzug Paris—münchen—konstantinopel, Nord-Süd-Expreßzug Berlin— München—rom). Bewässerung. Die Hochebene senkt sich von Süden nach Norden, weshalb sich ihre zahlreichen Gewässer: Jller, Lech, Isar, Inn mit Salzach in der Donau sammeln. Die südliche Halste des Vorlandes schmücken überdies malerische Seen, so der Würm- oder Starnberger See und der Chiemsee „das Bayerische Meer". Die Schwäbisch-Bayerische Hochfläche ist also reich, im Süden sogar überreich bewässert. Erzeugnisse. Die seenreiche Südhälfte (s. Abb. S. 40 unten). Im südlichen Seengebiet ist das Klima noch rauh (München 520 m) und der Boden besteht vielfach aus Kies, Sand und Moor. Wiese und Wald überwiegen darum wie in den Alpen. Die Einzelsiedelnng ist noch häusig; als Eisenbahnmittelpunkt ragt Rosen- heim hervor. Die seenfreie Nordhälfte (f. Abb. S. 43). Auch die seenfreie Nordhälfte der Ebene ha^ noch unergiebige Strecken wie die H eiden um München und Angsburg und die Moore an der Isar, dem Inn und der Donau. Der weitaus größte Teil aber ist fruchtbares Getreideland, ja die Gegend um Straubing heißt geradezu „Bayerns Kornkammer". Weinbau fehlt; doch wird in den tiefergelegenen und darum wärmeren Gegenden, besonders im Inn- und Donautal, viel Obst, im Donautal auch Gerste und Hopsen zur Bereitung des Bieres gebaut. Das Bayerische Alpen- Vorland ist hauptsächlich ein Gebiet der Landwirtschaft. Politische Zugehörigkeit und Siedelungen. Die Schwäbisch-Baye- rische Hochebene gehört nahezu ganz zum Königreich Bayern. Der größte Ort des Gebietes ist München, die Haupt- und Residenzstadt des Königreichs, 600000 Einw., an der Isar gelegen. Die Stadt ragt hervor durch ihre zahlreichen Kunstsamm- hingen, ihre Großbrauereien und einen starken Fremdenverkehr; sie ist ferner der Sitz einer Universität, einer Technischen Hochschule und einer Akademie der Künste. Isar- abwärts folgt Lands Hut. Am Lech liegt Augsburg mit altberühmtem Rathaus, mit Spinnereien und Webereien (120000 Einw.). An der Donau die Festung Jngol- stadt, an der österreichischen Grenze Passau am Zusammenflusse von Donau und Inn in malerischer Lage.

3. Allgemeine Erdkunde - S. 141

1907 - Halle a. S. : Schroedel
141 Hamburg 1,88 m; die Springfluten und namentlich die vom Nordwestwind verursachten Sturmfluten sind aber beträchtlich höher. — Wie weit die Flutwelle in die Flüsse hinaufsteigt, ist außer von den für die betreffende Küste in Frage kommenden allgemeinen Umständen namentlich von lokalen Ursachen (Breite und Tiefe der Mündung, Flußströmung) abhängig. In die Weser dringt die Flutwelle bis 67 km (unterhalb Bremens), in die Elbe 150 km (oberhalb Hamburgs), in die Themfe bis 90 km (oberhalb Londons), in den Lorenzstrom 750 km und in den Amazonenstrom gar fast 1000 km ein. Wie ist nun diese Erscheinung der Gezeiten zu erklären? Da sich Ebbe und Flut von einem Tage zum andern um 50 Minuten verspäten, also ungefähr um die Zeit, welche der Mond für einen Ort auf der Erde später als am vorhergehenden Tage kulminiert, so hat man schon seit langer Zeit erkannt, daß der Mond aus den Eintritt der Gezeiten von Einsluß ist. Die verschiedene Höhe der Flut zur Zeit der oben genannten Mondphasen weist serner darauf hin, daß die Stellungen des Mondes zur Erde und zur Sonne für die Gezeiten nicht ohne Bedeutung sein können. Die Ursachen sür das Entstehen von Ebbe und Flut müssen also in den Einwirkungen liegen, welche Sonne und Mond aus unsere Erde ausüben, und zwar kommt hier die Anziehung in Frage, welche letztere von jenen beiden Himmelskörpern erfährt. — Nach dem Newtonschen Gravitations- gesetz stehen die Anziehungskräfte zweier Körper im geraden Ver- Hältnisse ihrer Massen und im umgekehrten Verhältnisse der Quadrate ihrer Entfernungen. Die Masse der Sonne ist rund 320000 mal so groß als die der Erde,*) und diese hat wieder die 80 fache Masse des Mondes. Also ist die Masse der Sonne 320000. 80 mal so groß als die des Mondes. Da die Sonne nn Mittel 150000000 km, der Mond 384000 km von der Erde entfernt ist, so ist die Entfernung der Sonne von der Erde rund 400 mal so groß als die des Mondes. Die Erde erfährt demnach *) Alle Zahlenangaben in der folgenden Ausführung sind der bequemen Rechnung und des leichteren Behaltens wegen stark abgerundet. c je Fig. 53. V

4. Allgemeine Erdkunde - S. 113

1907 - Halle a. S. : Schroedel
5. Die Seebcifen. Da in der Jetztzeit mit ihrem hochentwickelten Schiffsverkehr die Meere nicht allein Länder voneinander trennen, sondern auch verbinden, so haben die Küsten eine große Bedeutung in Verkehrs- geographischer Hinsicht. Diese liegt vor allem in ihrem Reichtum an brauchbaren Seehäfen begründet. Die Anforderungen, die in an an einen guten Seehafen stellen muß, sind in erster Linie Schutz vor den Seewinden und vor der Meeresdünnung, den durch die Winde aufgewühlten Wellen, und leichte Zugänglichkeit von der Meerseite aus. Ferner muß er einen brauchbaren Anker- grund besitzen, der weder zu tief (am besten 10—100 m), noch rein felsig oder zu weich ist, und endlich am Lande geeigneten Platz zu Hasenanlagen und Absiedlungen ausweisen. Wenn diese günstigen Umstände vorhanden sind, so muß, damit sie völlig ausgenutzt werden können, der Hasen noch ein reiches Hinterland und gute Verbindung mit diesem haben oder an wichtigen Ver- kehrslinien gelegen sein (z. B. Aden, Singapur, Southampton u. a.). Einfache Flachküsten sind gewöhnlich hasenarm und daher sehr fchwer zugänglich („Eiserne Küste" an Jütlands Westseite, Deutfch-Südwestasrika). Die Häsen müssen hier durch offene Ree.den ersetzt werden, also durch Ankergründe, die schutzlos vor Wind und Wellen oft weit ab vom Strande liegen, und mit denen der Verkehr von der Küste her durch slachgehende Boote, meist durch starke Brandungen hindurch, vermittelt werden muß. Unsere afrikanischen Kolonien haben fast nur offene Reeden. Durch gewaltige Molen und Wellenbrecher können letztere zu künstlichen Häsen ausgebildet werden. — Da die Ströme den Niederungen zueilen, so sind die Flachküsten nicht selten reich an Flußmündungshäsen. Allein viele große Ströme lagern an ihrer Mündung eine solche Menge von Sinkstoffen ab, daß sie die An- legung eines Hafens dadurch unmöglich machen (Rhone, Ebro). Wo aber die Gezeitenströmung in der Flußmündung eine genügend tiefe Fahrrinne offen erhält (Hamburg, London), da erlangen diese Häfen bei leichter Verbindung mit dem Hinterlande durch die große Wasserstraße eine hohe Bedeutung. Häusig haben der- artige Flußmündungshäsen einen Vorhafen, in dem die größten Seeschiffe entweder ihre Ladung ganz oder teilweise löschen, wenn der Zugang zum Haupthasen sür sie nicht tief genug ist (Bremerhaven-Bremen, St.nazaire-Nantes, Swinemünde- Stettin), oder wo sie die Flut abwarten, die sie weiter slußaus- wärts bringr (Cuxhaven-Hamburg). Offene Buchthäfeu bieten den Schiffen nur dann genügenden Schutz, wenn sie durch eine Steilküste vor den vorherrschenden Winden gesichert sind (Tafelbai); andernfalls müffen riesige Wellenbrecher gebaut werden, um sie brauchbar zu machen. Geschlossene Buchthäsen (ein- gestürzte Krater, Atolle) sind ausgezeichuete Häsen. Dasselbe gilt von den meisten Häsen an ties einschneidenden Talbuchten (Rias, Fjorde, Föhrden) namentlich dann, wenn sie zugleich W. Techter, Allgemeine Erdkunde. 8

5. Allgemeine Erdkunde - S. 116

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 116 — verbunden sein durch ein Zwischenmeer (Kanal, Sund), oder durch eine Meeres st raße (Meerenge). Ein Zwischenmeer ist da vorhanden, wo nahe Gegengestade auf längere Strecken hin im großen und ganzen parallel verlausen (der Kanal zwischen England und Frankreich, Skager Rak, Kattegat, Sund); nähern sich nur Landvorsprünge einander, so wird eine Meeresstraße gebildet (Straßen von Gibraltar, Aden u. a.). Die Nebenmeere haben für die Kultureutwicklung der Menschen meist frühere und größere Bedeutung gehabt als der weite Ozean. Bei ihrer ver- hültnismäßig geringen Ausdehnung konnten die umwohnenden Völker über das Wasser hinweg leicht miteinander in Verkehr treten, und das um so mehr, je stärker die Küsten gegliedert waren. Von besonderer Bedeutung in verkehrsgeographischer Hinsicht sind die Mittelmeere geworden, namentlich dann, wenn sie zugleich Durchgangsmeere sind. In dieser Hinsicht steht das europäische Mittelmeer obenan. Es war im Altertum die für die Kultur- eutwicklung bedeutsamste Wasserfläche, weil es die wichtigsten Kulturvölker dreier Kontinente miteinander in Verkehr brachte; in der Neuzeit hat es durch den Sueskanal als Durchgangsmeer noch erhöhten Wert erhalten. Kap. Iv. Die Wasserhülle (Hydrosphäre). Das Wasser auf unserer Erde ist in beständigem Kreislaus begriffen. Auf dem festen Lande und vor allem auf dem Meere steigt fortwährend infolge der Verdunstung eine ungeheure Menge von Wasserdampf in die Luft empor und fällt dann in flüssiger oder fester Form als Regen, Schnee oder Hagel wieder hernieder. Ein Teil der Niederschläge sickert in den Erdboden ein, durchtränkt als Grundwasser die oberen Schichten und tritt in Quellen vielerorts wieder zu Tage. Das von dem Lande nicht aufgesogene Wasser sammelt sich in kleinen und größeren Rinnen und eilt als strömendes Wasser weiter, bis es von einem See oder dem weiten Meere aufgenommen wird, um dann wieder von neuem den. Kreislauf zu beginnen. A. Grundwasser und (Quellen. 1. Grundwasser. Das vou den Niederschlägen in den Erdboden eindringende Wasser sickert durch die oberen Lagen in die Tiese, bis es eine undurchlässige Schicht trifft. Undurchlässig sind Tonschichten, so- bald sie mit Wasser gesättigt sind. Lockerer Boden, wie Sand, Kies, Geröll, und poröses oder zerklüftetes Gestein lassen das Wasser leicht hindurch. Wenig durchlässig sind feste Felsmassen; aber auch sie sind in ihren mikroskopischen Poren von Feuchtigkeit durchtränkt (Bergfeuchtigkeit). Das in den oberen Erdschichten enthaltene Grundwasser fehlt sehr wenigen Gegenden ganz; aber

6. Allgemeine Erdkunde - S. 223

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 223 — Talgründen im Hochgebirge, die Anlage alter Marschdörfer auf natürlichen oder künstlichen Erhöhungen, sowie der Umstand, daß am Ober- und Mittellaufe der meisten Flüsse die Dörfer un- mittelbar am Wasser, im Gebiete des Unterlaufes dagegen der Überschwemmungsgefahr wegen weiter abseits liegen. Einen An- halt sür die Beschaffenheit des für eine Siedelung ausgewählten Platzes, wie auch zugleich über die Ursache und Zeit der Gründung geben in vielen Fällen die Ortsnamen. Die Namen aus ältester Zeit deuten in der Regel eine wesentliche Eigenschaft der Ortlich- keit an. Gewöhnlich sind die mit „bruch, ried, marsch, masch, born, bach u. s. w." gebildeten Namen älter als die mit „rode, reute, Hägen, brand, schlag" zusammengesetzten, da jene die ur- alten Siedelungen in Niederungen, diese aber die später ent- standenen in neugeschaffenen Waldlichtungen bezeichnen. Für die Entstehung vieler Dörfer wurde eine Burg oder ein Kloster die Ursache; aber bei der Auswahl der Ortlichkeit sür diese Einzel- siedelungen wurden natürlich die oben angeführten Gründe gleich- falls berücksichtigt. Bei den Burgen kam daneben noch die Mög- lichkeit leichter Verteidigung in Betracht, während bei den Klöstern der Anlaß zur Gründung und zur Ortswahl oft auf ganz anderem Gebiete liegt. Wenn auch bei vielen derartigen Dörfern die Be- hausung der ehemaligen weltlichen oder geistlichen Herren vers- chwunden ist, so kann man doch aus den Endungen auf „bürg, sels, stein" oder „kirchen, kappel, zell" auf eine solche Entstehung des Dorses schließen. — Bei den Städten, die meistens aus Kleinsiedelungen emporwuchsen, sind die Gründe sür die Auswahl der Ortlichkeit weniger bedeutsam als die Ursachen ihrer Ent- wicklung aus kleinen Anfängen zur heutigen Größe. Nur bei den ältesten Stadtgründuugen wurde die Ortswahl hauptsächlich durch die gesicherte Lage gegen feindliche Angriffe beeinflußt (Bergstädte, Städte in Flußgabelungen, aus Kapvorsprüngen oder aus küsten- nahen Inseln). Die Entwicklung einer Siedeluug wird vor allem durch die Verkehrsverhältnisse und durch die Ausnutzung von Bodenschätzen bedingt. In gleichartigen Landschaften mit vor- wiegend Ackerbau treibender Bevölkerung entwickeln sich einzelne Siedelungen inmitten kleiner Bezirke zu Landstädten als Verkehrs- Zentren, und gewöhnlich wächst nur ein Ort, meist in der Mitte des ganzen Gebietes, zur größeren Stadt empor (Münstersche Bucht). In der Regel aber entstehen große Städte da, wo der Durchgangsverkehr natürliche Ruhepunkte findet, also an den Enden vielbegangener Pässe, an Straßenkreuzungen, namentlich dort, wo wichtige Landwege die Wasserstraßen treffen, an den Mündungen schiffbarer Ströme, an verkehrsreichen Meeresstraßen. Ebenso wachsen Kleinstädte rasch empor, wenn sie an Stellen liegen, wo Bodenschätze ausgebeutet werden (Bergwerksstädte, In- dustrieorte in Kohlen- und Eisenrevieren, Badeorte). In einzelnen Fällen ist das Ausblühen der Städte auch vou anderen Faktoren

7. Von 911 - 1198 - S. 28

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
28 V. Die Machtentfaltung der Staufer unter Friedrich I. und Heinrich Vi. schwanden, schickte er nach Utrecht und den Kheingegenden, ferner 311 denen, die am Ozeane wohnen und von der Gewalt des Meeres zu leiden hatten, nämlich an die Holländer, Seländer und Fläminger, und zog von dort gar viele Ansiedler herbei, die er in den Burgen und Flecken L>ev Slawen wohnen ließ. Durch die herankommenden Fremdlinge wurden auch die Bistümer Brandenburg und Havelberg sehr gehoben, weil die Kirchen sich mehrten und die Zehnten zu einem ungeheuren (Ertrage erwuchsen. Rber auch das südliche (Elbufer begannen zu derselben Seit die Holländer zu bewohnen; sie besaßen von der Burg Zoltwedel an alles Sumpf= und Ackerland, nämlich das Balfemer und Trarsciner £anö mit vielen Städten und Flecken bis zum Böhmer Walde hin. Diese Länder sollen nämlich einst zur Zeit der (Dttonen die Sachsen bewohnt haben, wie man das an alten Dämmen sehen kann, welche an den (Elbufern im Sumpflande der Balsemer aufgeführt waren; als aber späterhin die Slawen die Oberhand gewannen, wurden die Sachsen erschlagen und das Land bis in unsere Seit hinein von den Slawen besessen. Jetzt aber sind, weil der Herr unserem Herzoge und den anderen Fürsten heil und Sieg in reichem Maße spendete, die Slawen aller Drten vernichtet und verjagt; von den Grenzen des Ozeans sind unzählige starke Männer gekommen und haben das Gebiet der Slawen bezogen und Städte und Kirchen gebaut, und haben zugenommen an Reichtum über alle Berechnung hinaus. 3. Städtepolitik der Staufer.1 a) Die Mainzölle. M. G. Ss. sect. Iv, I, 162. Dom 6. April 1157. Friedrich, von G. G. römischer Kaiser. . . . Ais wir von der Kaiserkrönung aus Italien zurückkehrten und nach Würzburg kamen, begegnete uns laute Klage der Bürger und Kaufleute, daß auf dem Main von Bamberg bis nach Mainz neue, ungewohnte und jeder Dernunft entbehrende Zölle an sehr vielen (Drten von den Kaufleuten gefordert und bei derselben Gelegenheit die Kaufleute häufig ausgeplündert würden. Da es unsre Pflicht ist, denjenigen, welche unrecht leiden, Schutz zu gewähren, ... so haben wir nach dem Urteil der Fürsten alle Zölle von Bamberg bis nach Mainz für immer verdammt, drei ausgenommen, deren einer bei Neustadt stets im Monat August sieben Tage vor und nach Mariä Himmelfahrt erhoben wird und wobei von jedem Schiff vier Pfennig gegeben werden; ebenso bei Aschaff euburg, und der dritte Zoll ist bei Frank* fürt, der dem Kaiser zusteht. Zur Beseitigung jedes nicht herkömmlichen Zolles und jeder verdammlichen Forderung befehlen wir kraft kaiserlicher Gewalt, daß nie jemand sich erdreistet, die Kaufleute, welche den Main hinauffahren oder am Flußufer, das als königliche Straße bekannt ist, die Seile ziehen, durch Soll oder auf irgendeine andre Weise zu beunruhigen. . . . 1 Dgl. Heil, Die Entwicklung der Städte im Mittelalter, Reihe Ii dieser Sammlung, Heft 38.

8. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 4

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
4 Die fremden Erdteile. Von Hektaren des besten Tabaklandes und Hunderttausende für Kokospalmen und Baumwollstauden, für Kaffee- und Kakaopflanzungen zur Verfügung. Was hingegen die Südseewelt den Kulturvölkern heute so außerordentlich wertvoll macht, ist deren hervorragend günstige Lage für den Weltverkehr. Zur Zeit flutet allerdiugs der große Strom des Weltverkehrs noch weit über- wiegend in den alten Bahnen des Atlantischen und Judischen Ozeans; sind aber erst die Schleusen des Mittelamerikaniscben Kanals dem Welthandel geöffnet, dann wird sich an den Eilanden der Südsee vorüber eine neue Hochstraße des Weltverkehrs entwickeln zwischen Europa-Amerika einerseits und Ostasieu-Australien anderseits, die einst so öde Wassermasse des „Stillen Ozeans" wird zum „Mittel- meer" der Welt werden. Besitzverhiiltnisse. In weiser Voraussicht der künstigen Entwicklung des Welt- verkehr? haben sich die Vereinigten Staaten von Amerika für den Verkehr nach Australien eine der Samoa-Juselu (Tutuila) und auf dem Wege von Mittel- amerika nach Ostasien (Japan und China) und Ostindien die Sandwich in feln; ~'v die Marianen-Jnsel Gnam und die Philippinen als wertvolle Handelsetappen gesichert. Aber auch das Deutsche Reich hat es verstanden, auf dem Weltmeer der Zukunft sich eine achtungsvolle Stellung zu verschaffen. Es verfügt im Westen des Großen Ozeans über das Kaiser Wilhelms-Land auf Neu-Guiuea, den B i s m a r ck - A r ch i p e l, die Karolinen, die M a r i a n c n und Palau - Iufeln und den Marsha 1 Uarchipel. Damit hat sich das Reich den Seeweg von Ostasien nach Australien und Amerika gesichert. Ebenso kann Apia auf Deutsch- ©flniun für den Verkehr zwischen Südostaustralien und Nordamerika eiu Eolombo oder Singapore des Stillen Ozeans werden. Außer den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Deutschen Reiche haben in der Südsee noch größeren Besitz die Engländer und Franzosen. Den Engländern gehören vor allem die Fidschi- und T o n g a -I n s e l n, den Fr an- zosen Neu-Ca led on ien , die Margnesas- und Gesellschasts-Jnseln. Unter den n ichtdentschen Gebieten der Südsee ragen wegen ihrer Be- ziehnngen znm Deutschen Reiche namentlich die Sandwich-Inseln hervor. Das deutsche Kapital, das dort festgelegt ist oder in Bodenwerten (Zuckerrohr- Plantagen) Anlage gesunden, schätzt man aus 80 Mill. M. Üb er ficht der deutschen Kolonien in der Südsee. I. Neu-Guinea-Gebiet . . 240000 qkm 420000 Einw. 1. Kaiser-Wilhelms-Land . 182000 „ 110000 2. Bismarck-Archipel u. Sa- lomon-Jnseln .... 57000 „ 250000 3. Karolinen, Palan-Inseln und Marianen .... 2100 „ 44000 „ 4. V^arfhall-Jnfeln . . . 400 „ 15000 Ii. Deutfch-Samoa . . 2 (Xx) „ 37 000 „_ Znfammen 244000 qkm 457 000 Einw.

9. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 32

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
32 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart. dessen Inseln wie an seinen Küsten Kolonien angelegt. Doch erstreckten sich ihre Seefahrten auch aus das Rote Meer und den Indischen Ozean; ja nach Herodot sollen phönizische Schiffe unter dem ägyptischen König Necho vom Roten Meere aus Afrika umsegelt haben. Auch die Griechen befuhreu zumeist das Mittelmeer, dann noch das Schwarze Meer. Über das Mittelmeer hinaus wagten sich nur einzelne kühne Seefahrer und auch nur selten. Einer von ihnen ist Pytheas von Massilia, der um 340 v. Chr. an der Küste von England landete und von hier nordwärts bis „Thüle" (vielleicht eine der Shetland-Jnseln) steuerte. Zur Zeit der Pto- lemäer fuhren die Handelsschiffe der Griechen von den Handelshäfen am Roten Meer aus teils längs der Ostküste von Afrika südwärts teils nach Indien hinüber. Die äußersten Grenzgebiete der Schiffahrt des Altertums waren einerseits Indien und die ostasrikanische Küste, anderseits die Britischen Inseln und (freilief) nur einmal berührt) die Küste von Oberguinea. (Diese erreichte der Karthager Hanno um 500 v. Chr.) Zum allergrößten Teile aber bewegte sich der Seeverkehr des A l t e r t u m s auf dem M i t t e l m e e r e und war daher im wesentlichen Küstenschiffahrt. Die „hohe See" wurde gemieden. Der Schauplatz des Land Verkehrs im Altertum waren vor allem die das verkehrsreiche Mittelmeer umschließenden Länder, außerdem ein schmaler Landstreifen zwischen 30. und 40.° n. Br., der von Kleinasien über die Hoch- flächen Asiens nach Indien und in die Seidengebiete des asiatischen Ostens führte. Von China brachten asiatische Händler die wertvollen Seidenstoffe über die innerasiatischen Hochländer nach der Ostgrenze des römischen Reiches. — Die Pfade, aus denen sich der Landverkehr des Altertums vollzog, waren zumeist Saumwege, die sich an die Flnßlänse hielten, den Tälern folgten und die Pässe aufsuchten. Die heutigen Karawanenwege sind ihre getreuen Abbilder. Doch fanden sich auch schon in einzelnen Neichen des Altertums Kunststraßen, so in China und Persien, sogar bei den alten Azteken und Peruanern. Namentlich aber war das Römerreich in der Kaiserzeit bereits von einem Netz zum Teil ganz vorzüglicher Straßen durchzogen, aus denen sogar ein staatlicher Post- dienst — allerdings nur für die Zwecke der Staatsregierung — die Beförderung in erstaunlich kurzer Zeit ermöglichte. Als die Hauptadern des römischen Weltstraßennetzes sind zu bezeichnen: 1. Die Via Appia von Rom über Capua nach Rhegium, der sizilische Straßenzug von Messina bis Agrigent, der jenseits des Meeres von Karthago aus seinen Abschluß san'd in dem Straßennetz durch die nordwestlichen Küstengebiete Afrikas. 2. Der Straßenzug von Rom über Aquileja nach Jstrien, Jllyrieu, durch das heutige Ungarn bis Byzanz und weiter über den Bosporus nach Asien. 3. Die Straße von Rom über Pisa, Genua, Massilia nach der Pyre- näen-Halbinsel und endlich 4. die Linie über Mailand und die Alpenpässe nach Gallien, Britannien und Germanien.

10. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 34

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
34 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handels Wege bis zur Gegenwart. Denn der Weg, den die Kreuzfahrer die Donau abwärts nach Asien und Klein- asien einschlugen, wurde auch zur Handelsstraße, die sich bis nach Indien fort- setzte. Außerdem traten die italienischen Handelsstädte sehr bald mit den Städten Mitteleuropas in Handelsverbindungen. Zu den wichtigeren Verkehrswegen des Mittelalters zählen in Europa wie schon im Altertum die Alpenstraßen. Doch hat das Mittelalter noch weitere Pässe dem Verkehr erschlossen: den Mont Cenis- und den St. Gotthard-Paß; auch benutzten die Warenzüge der Venezianer und Augsburger Kaufleute vom Etschtale her neben dem Brenner vielfach den Übergang über die Neschen- Scheideck. Dem Verkehr in der Richtung von Süd nach Nord dienten außerdem hauptsächlich folgende Wege: 1. die fchon im Altertum benutzte Rhone-Saone-Rheinlinie; 2. der aus der Oberrheinischen Tiefebene zur Ostsee führende Straßenzug (Mainz—frankfurt—kassel—braun schweig—lübeck); 3. die Fortsetzung der vom Brenner her nach Augsburg ziehenden Straße; ihre nächsten Halteplätze sind Nürnberg, Bamberg; bei Bamberg verzweigt sie sich und geht einerseits über Kassel nach Nordwestdeutschland, anderseits über Leipzig nach Hamburg und Stettin. 4. Ein Verkehrsweg aus sehr früher Zeit war ferner die Route Adria—wiener Becken—marchtal^Mährische Pforte—oder- bzw. Weichseltal. 5. Im Osten Europas lief vom Kaspischen Meer ein Handelsweg die Wolga aufwärts bis zu deren Quelle und von hier nach Nowgorod, dem Stapelplatze der Hanse, der wieder über die Ostsee mit Lübeck in Verbindung stand. Aus diesem Wege gingen vielfach die Seiden- zeuge Chinas und die Gewürze Indiens dem westlichen Europa zu. Die wichtigeren westöstlichen Verkehrswege waren: 1. die Donanstraße; die ersten Kreuzfahrer benutzten sie, um nach dem Hl. Lande zu kommen; 2. die aus dem Seinebecken nach dem Rhein (Straßburg) und von hier durch Süddeutschland nach dem Wiener Becken ziehende Straße; 3. die Mainlinie, eine alte Verkehrs- und Handelsstraße; 4. eine Straße von den belgischen Häfen über Köln, Kassel und Leipzig nach Breslau; 5. die Straße des Norddeutschen Tieflandes (von Holland über Osnabrück, Hannover, Braunschweig, Magdeburg, Berlin und Frank- surt a. d. Oder nach Polen). Der Wegebau war in Europa mit der Auflösung des Römerreiches als- bald verfallen, so daß es um den Zustand der Straßen vielfach recht traurig bestellt war. Klagen über die Mangelhaftigkeit der Wege, die großen Handels- straßen nicht ausgeschlossen, kehren daher in allen Berichten des Mittelalters wieder.
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